Gold als Wertanlage

Gold! Allein das Wort löst in vielen Begehrlichkeiten aus. Ob als Schmuck, Kunstgegenstand, Zahlungsmittel oder Rohstoff für die Industrie: Gold ist eines der beliebtesten Edelmetalle und eines der wertvollsten. Das liegt vor allem daran, dass die verfügbare Menge an Gold begrenzt ist. Gold ist ein Element und lässt sich deshalb nicht künstlich herstellen. Ist es deshalb auch eine geeignete Wertanlage?

Da im Jahr weltweit etwa nur 2600 Tonnen Gold gefördert werden können, bleibt das Edelmetall knapp und wertvoll. Gold hat damit einen hervorragenden Ruf als sichere Wertanlage. Gerade in unseren Zeiten, wo die Welt scheinbar von einer Krise in die nächste schlittert und Geld auf der Bank kaum noch Zinsen bringt, könnte der Kauf von Gold doch für Ruhe und Sicherheit sorgen. Ob Gold tatsächlich eine sinnvolle Wertanlage ist, wo und wie man es kauft, klären wir in den nachfolgenden Zeilen.

Gold als Wertanlage

Der Goldpreis ist stark von Angebot und Nachfrage und der weltwirtschaftlichen Gesamtlage abhängig. Zwar stieg der Wert für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) zwischen 2001 und 2012 von 290 Euro auf mehr als 1.300 Euro, aber gerade in letzter Zeit gibt der Goldpreis wieder sehr stark nach. Von Juli bis Dezember dieses Jahres fiel er um ganze acht Prozent. Aktuell liegt der Preis für eine Feinunze bei rund 970 Euro. Unser Experte gibt darüber hinaus zu bedenken: “Zum einen unterliegt Gold dem Kursrisiko an sich und zum anderen wird Gold weltweit in US Dollar gehandelt. Das heißt, für Sie kommt noch ein Währungsrisiko dazu. Sinkt nämlich der Dollarpreis gegenüber dem Euro, sinkt auch der Wert Ihres Goldes.”

Es gibt neben dem Kauf von Schmuck zwei weitere Möglichkeiten, sein Geld in physisches Gold zu investieren. Sie können Sie zum einen in Form von Barren oder Goldmünzen erwerben, etwa bei Ihrer Bank oder einem Goldhändler. Zum anderen können Sie in Finanzprodukte investieren, zum Beispiel in Goldsparpläne, bei denen ein Lieferanspruch auf Gold verbrieft und durch Gold in physischer Form gedeckt ist.

Wer kein physisches Gold kaufen möchte, kann stattdessen auch Aktien von Unternehmen kaufen, die von einem steigenden Goldkurs profitieren. Ebenso kann in entsprechende Aktienfonds investiert werden. Goldfonds, Gold-Zertifikate oder Schuldverschreibungen wie sogenannte Gold-ETCs (Exchange-Traded Commodities) sind weitere Anlagemöglichkeiten.

Barren oder Goldmünzen

Goldbarren können Sie in Größen von einem Gramm bis zu einem Kilo kaufen. Goldmünzen gibt es in verschiedenen Gewichtsgrößen, von einer Zehntelunze (etwa drei Gramm) bis hin zu einer Unze (rund 30 Gramm). Die bekanntesten sind Maple Leaf, Krügerrand und American Eagle. Unser Experte empfiehlt “Wenn Sie Gold kaufen, dann am besten in Barrenform. Das sieht zwar nicht so schön aus, wie eine Münze, allerdings kommen Sie beim Barren etwas preiswerter weg. Die Prägung von Goldmünzen kostet extra und das schlägt sich auf Ihren Kaufpreis drauf.” In nahezu jeder größeren Stadt in Deutschland gibt es Goldhändler, bei denen Sie ganz unkompliziert physisches Gold kaufen können. Bis zu einem Wert von 15.000 Euro werden dazu von ihnen keine Daten verlangt. Sie kaufen das Gold wie eine ganz normale Ware mit einer Quittung. Behalten Sie das Gold dann mindestens ein Jahr und verkaufen es dann durch einen gestiegenen Goldpreis mit Gewinn, werden keine Steuern fällig. Sie müssen also auf Kursgewinne hoffen, die höher sind als die eventuellen Verkaufskosten. Ansonsten erwirtschaften Sie keinen Gewinn, denn Zinsen oder Dividenden bekommt man bei Gold nicht.

Aufbewahrung

Haben Sie Gold gekauft, stellt sich die simple Frage: Wohin damit? “Und hier gehen die Probleme los. Denn Sie können das Gold zwar sicher irgendwo verstecken. Aber sollte Ihnen mal was passieren, müssen es ja die richtigen Leute finden”, warnt Yvonne Röhling von der Verbraucherzentrale. Sie brauchen also eine Vertrauensperson in Sachen Goldbesitz.

Eine weitere Möglichkeit ist ein Bankschließfach. Hierfür fallen allerdings Gebühren an. Außerdem sollte geklärt sein, bis zu welchem Wert die Schließfächer versichert sind. Gegebenenfalls sollte eine zusätzliche Schließfachversicherung abgeschlossen werden. Auch das sind Kosten, die getragen werden müssen. Doch dort liegt das Gold dann relativ sicher. Denn auch im Falle einer Bankpleite besteht die Pflicht, die Inhalte der Schließfächer herauszugeben. Unser Experte schränkt aber ein: “Gerade in Krisenzeiten können Sie nie sicher sein, dass nicht doch irgendeine Gesetzesänderung dazu führt, dass Sie Ihr Gold eben nicht wieder bekommen.” Außerdem sind die Banken verpflichtet, dem Finanzamt anzuzeigen, dass Sie ein Schließfach haben. Im Erbfall könnten die Hinterbliebenen gezwungen werden, zu erklären, was im Schließfach ist. Bei einer Aufbewahrung zu Hause entfällt das. Dann können Sie das Gold vererben, verkaufen oder verschenken, ohne dass Steuern oder andere Erklärungen fällig werden.

Goldsparpläne bzw. Tresorgold

Das Aufbewahrungsproblem besteht für Sie nicht, wenn Sie in Goldsparpläne oder Tresorgold investieren. Bei Goldsparplänen wird meist ein bestimmter Betrag monatlich in einen Sparplan gezahlt. Damit wird nach und nach Eigentum an physischem Gold erworben, welches der Anbieter dann für Sie lagert. Ähnliche Angebote bieten auch Banken. Sie übernehmen die Aufbewahrung und ggf. den Verkauf für Gold, das bei Ihnen – auch in kleinen Stückelungen – erworben wurde. Allerdings sollten Anleger in jedem Fall genau auf Kosten und Gebühren achten, denn die können recht üppig sein. Auch Provisionen und Preisabschläge beim Verkauf sind nicht zu vernachlässigen. Kursschwankungen und Wechselkursrisiken bestehen ebenso bei diesen Anlageformen.

Goldschmuck

Lassen Sie die Finger von Goldschmuck als Wertanlage. Im Einkauf bezahlen Sie die aufwendige Arbeit des Goldschmiedes mit. Beim Verkauf bekommen Sie dann meist nur den aktuellen Materialwert des Goldes.

Fazit

Goldanlagen sind, wie andere Anlagen auch, mit Chancen und Risiken verbunden. Für Verbraucherschützerin Yvonne Röhling ist Gold im Moment allerdings eine unsichere Anlage. Experten empfehlen, maximal zehn Prozent des Vermögens in Gold anzulegen. Sollten Sie Gold kaufen wollen, dann am besten physisches Gold. Kaufen Sie nur bei vertrauenswürdigen Händlern, am besten Barren. Je größer die Barren, desto weniger Händlergebühren zahlen Sie pro Gramm Gold. Stückeln Sie jedoch Ihren Kauf sinnvoll, damit eventuell auch kleinere Anteile wieder verkauft werden können. Ein abschließender Tipp unseres Experten zum Thema Gold als Geschenk: “Auch hier würde ich Ihnen eher abraten. Sie glauben ja nicht, wie winzig ein Barren von zehn Gramm Gold ist. Und der kostet im Moment über 300 Euro. Ein Kilo Barren ist in etwa so groß wie ein Handy und liegt dementsprechend bei gut 30.000 Euro.”